Der Baupreis-/ Baukostenindex- was steckt dahinter?

In den letzten Jahren sind nicht nur die Immobilienpreise in Deutschland kontinuierlich angestiegen, sondern auch die Preise im Baugewerbe. Das stellt sowohl Bauherren als auch Bauunternehmen vor große Herausforderungen.

All diese Kosten werden anhand des Baupreisindex gemessen.

Der Baupreisindex ist eine der wichtigsten Kennzahlen im Bereich der Baukostenplanung. Er zeigt auf, wie sich der Kostenaufwand für die Errichtung oder Instandhaltung von Betriebsgebäuden oder Wohnhäusern, wie Einfamilienhäusern in Bezug auf ein vom Statistischen Bundesamt festgelegtes Basisjahr (=100) entwickelt. Das Basisjahr wird alle fünf Jahre neu bestimmt, um so die Preisveränderungen realistisch darzustellen.

Der Baupreisindex wird beispielsweise genutzt, um eine Prognose der Baukosten zu erstellen. Außerdem ist es so möglich bei der Bewertung von Immobilien die Normalherstellungskosten an die Preisverhältnisse zum Wertermittlungsstichtag einer Immobilie anzupassen und ein genaueres Ergebnis zu erzielen.

Der Baupreisindex teilt sich in verschiedene Preisindizes für unterschiedliche Bauwerksarten auf:

  1. Konventioneller Neubau im Hochbau (Wohngebäude, Bürogebäude, gewerbliche Betriebsgebäude)
  2. Neubau von Einfamiliengebäuden in vorgefertigter Bauart aus Holz
  3. Neubau im Tiefbau (Straßen, Brücken, Ortskanäle)
  4. Instandhaltung von Wohngebäuden

Zwischen 2010 und 2022 sind die Bau- und Immobilienpreise in Deutschland stark gestiegen. Dies führte zu einem Anstieg des Baupreisindexes. Gründe hierfür sind beispielsweise die gestiegenen Materialkosten, die steigenden Energiepreise und der Fachkräftemangel in der Bauwirtschaft.

Der Baupreisindex für Wohngebäude in Deutschland betrug im Jahr 2023 ca. 160 Punkte, ausgehend vom Basisjahr 2015 (Index= 100). In dem unten abgebildeten Diagramm erkennt man eine deutliche Steigerung des Baupreisindex seit dem Jahr 2015.

Baupreisindex
Abb. 1: Baupreisindex (Wohngebäude) zum Basisjahr 2015
Quelle: https://bki.de/baupreisindex

Der Baukostenindex und der Baupreisindex werden häufig verwechselt

Oftmals ist es nämlich so, dass der Begriff Baukostenindex verwendet wird, obwohl eigentlich Baupreisindex gemeint ist, dies führt meist dann auch zur Verwendung von falschen Zahlen. Um die Verwechslung und Fehler zu vermeiden, ist es wichtig den Unterschied zwischen den Indizes zu kennen.

Der Baupreisindex beinhaltet die vom Bauherrn tatsächlich getragenen Baupreise und stellt die Entwicklung der Bau- bzw. Instandhaltungskosten für Wohn- und Geschäftsgebäude dar. Der Baukostenindex bildet die tatsächlichen Baukosten für die geplanten Bauleistungen ab, die von Baufirmen erbracht werden müssen. Er spiegelt die Preisentwicklung der Baukosten für Baumaterial, Arbeitszeit, Ausrüstung, Geräte und Betriebsstoffe oder Energiekosten wider.  Es werden nur die tatsächlichen Kosten berücksichtigt, die dem Bauunternehmen entstehen.

Die Entwicklung des Baupreisindex hängt von der Entwicklung des Baukostenindex ab. Wenn die Baukosten steigen, erhöhen die Bauunternehmen in der Regel ihre Preise. Dies führt zwangsläufig zu einem Anstieg des Baukostenindex.

Der Baukostenindex soll die Entwicklung und Veränderungen der Baukosten in Deutschland realistisch darstellen. Investoren und Baufirmen nutzen ihn, um die Kostenentwicklung von Bauprojekten zu prognostizieren und Budgets entsprechend zu planen oder anzupassen.

Der Baupreis-/ Baukostenindex- was steckt dahinter?

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