Hamburg Hamm – Ein Stadtteil mit wechselhafter Geschichte
Hamburg Hamm ist als Wohnort schon seit Jahrhunderten beliebt. Die Zielgruppe hat sich jedoch immer wieder gewandelt, was eng mit den Veränderungen im 20. Jahrhundert zusammenhängt. War Hamm um 1900 noch eine bevorzugte Villengegend, die von ausgedehnten Parks, Villen und Herrenhäusern geprägt war, wurde ab den 1920er Jahren der Fokus immer stärker auf den Wohnungsbau in dieser Gegend gelegt. Große, mehrgeschossige Rotklinker- und Putzbauten wurden errichtet um Wohnraum für die Hamburger Mittelschicht zu schaffen. Auf das Wohnen von Arbeitern und sozial schwächer gestellten Einwohnern war der Stadtteil damals nicht ausgerichtet. Zahlreiche dieser typischen Hamburger Wohnhäuser, zum Teil mit anspruchsvollerer architektonischer Gestaltung, prägen auch heute noch das Stadtbild. Eine Zäsur für den Stadtteil stellten die Vorkommnisse der 1940er Jahre dar. Durch flächendeckende Zerstörungen der Luftangriffe auf Hamm, war der Stadtteil nach Ende des 2. Weltkrieges zu weiten Teilen zerstört. Die zum großen Teil noch anspruchsvoll errichteten Mehrfamilienhäuser der 1920er Jahre wurden um einfache Funktionsbauten mit eher kleinen Wohnungen erweitert. Hamm hatte daher in den Nachkriegsjahren einen vergleichsweise schweren Stand unter den Hamburger Stadtteilen.
Doch auch in dieser Zeit hat Hamburg den Stadtteil ständig weiterentwickelt. Gerade die Infrastruktur des Stadtteils wurde durch die Ausbauten der U-Bahnlinie U2 gestärkt. Infrastrukturell war Hamm durch den Horner Kreisel, der in den 1930er Jahren als Endpunkt der Autobahn im Hamburger Osten geschaffen wurde, und die Bahnlinie Hamburg-Lübeck gut angebunden. Ein Vorteil, der heute für viele Hammer nach wie vor ausschlaggebend ist für die Wahl der Wohngegend.
Ein Stadtteil im Wandel
Hamm und auch der benachbarte Stadtteil Horn, denen in den Nachkriegsjahren noch ein zweifelhafter Spruch anlastete (Hamm und Horn erschuf Gott im Zorn), haben sich aber nicht nur durch die städtische Infrastruktur gewandelt. Bauprojekte, die dem Stadtteil eine moderne, zeitgemäße Optik verleihen wurden in den letzten Jahren stetig realisiert. So bietet Hamm heute einen bunten Mix aus grünen Parks, typischen Hamburger Rotklinkerbauten, kleinteiligeren Nachkriegswohnungen und modernen, großzügigen Wohnprojekten. Die Nähe zur Innenstadt und schnellen Wege auch überregional machen Hamm heute daher zu einem der beliebtesten Wohnstadtteile Hamburgs.
Das spiegelt sich auch immer mehr im Straßenbild von Hamm wider. So entstehen hier stetig neue inhabergeführte Ladenlokale und qualitätvolle Restaurants und Cafés. Hamm wandelt sich immer mehr zu einem angesagten Familienstadtteil.
Dass der Stadtteil so grün ist und zahlreiche kleinere und größere Parks sowie Grünzüge bietet, geht zurück auf die Hamburger Kaufleute und Senatoren, die sich in Hamm ab dem 18. Jahrhundert Vorstadtvillen errichteten. Zu dieser Zeit war es noch nicht möglich zu jeder Tages- und Nachtzeit in die Hamburger Innenstadt zu gelangen. So errichtete man sich, wenn es der Geldbeutel hergab, Landhäuser für die Sommerfrische außerhalb der Stadttore Hamburgs. Die großen Landhäuser wurden leider alle in den 1940er Jahren zerstört. Die ausgedehnten Gartenanlagen der Landhäuser sind allerdings heute noch vielerorts erhalten. Ein besonders schönes Beispiel ist der Hammer Park, der ursprünglich der Landschaftsgarten des Chaupeaurougenhof und später des Landsitzes von Karl Sieveking war, nach dem auch die benachbarte Allee benannt wurde. Als grüne Lunge des Stadtteils bietet der Park viel Platz, schöne Ecken und unterschiedlichste Freizeitmöglichkeiten.
Nach den Zerstörungen der 1940er Jahre entstanden in dem Stadtteil zahlreiche neue Bauwerke, die auch heute noch für einen modernen und frischen Zeitgeist stehen. So sind gerade die beiden Kirchen Simeonkirche (1966) und Dreifaltigkeitskirche (1954) maßgebliche Beispiele für die Nachkriegsmoderne in Deutschland. Die Dreifaltigkeitskirche in Hamm-Nord hat sich mir ihrer außergewöhnlichen Architektur, die in überdimensionalem Maßstab Alpha und Omega darstellt, zum Wahrzeichen des Stadtteils gemausert. Ein anderes Leuchturmprojekt, dass mit seiner Architektur wieder den Bogen zum 19. Jahrhundert schlägt, ist das Störtebekerhaus (Titelbild) aus dem Jahr 2004. Das Geschäftshaus soll durch seinen Rückbezug auf den Historismus des ausgehenden 19. Jahrhunderts die Tradition Hamburgs als Handelsstadt symbolisieren.
Hamm ist also damals wie heute wieder ein beliebter und gesuchter Wohnstadtteil im Osten von Hamburg.
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